Klimaschutzkonzept – Was ist das?
Aufbau, Inhalt & Nutzen
Im Rahmen der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes der FAU werden eine Ist-Analyse sowie eine möglichst ganzheitliche Energie- und Treibhausgasbilanzierung der Universität durchgeführt. Auf dieser Basis erfolgt eine Analyse von Potenzialen zur Minderung der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen). Des Weiteren werden verschiedene Szenarien berechnet und Treibhausgas-Minderungsziele, Strategien und priorisierte Handlungsfelder definiert. Unter Einbeziehung aller relevanten Akteursgruppen wird außerdem ein Maßnahmenkatalog mit kurz- (bis drei Jahre), mittel- (drei bis sieben Jahre) und langfristigen (mehr als sieben Jahre) Maßnahmen zur Emissionsreduktion erarbeitet. Mit einer Verstetigungs- und Kommunikationsstrategie sowie einem Controlling-Konzept werden die dauerhafte Implementierung und die Überprüfung der Wirkung der Klimaschutzaktivitäten an der FAU gewährleistet.
Durch die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes wird also einerseits ermittelt, in welchen Bereichen die FAU wie viele THG-Emissionen verursacht und andererseits ein Plan erarbeitet, durch welche Maßnahmen und entlang welches Reduktionspfads diese Emissionen in den kommenden Jahren verringert werden. Das Klimaschutzkonzept legt folglich die Basis, um in allen Bereichen, in denen an der FAU Treibhausgase ausgestoßen werden, systematisch Maßnahmen zu ergreifen, um die Emissionen zu reduzieren und den Erfolg dieser Maßnahmen zu kontrollieren und zu quantifizieren.
Bestandteile des Klimaschutzkonzeptes
Ist-Analyse & THG-Bilanz
Den ersten Teil des Klimaschutzkonzeptes bilden eine qualitative und quantitative Ist-Analyse der Ausgangssituation an der FAU.
Bei der qualitativen Ist-Analyse werden die für den Klimaschutz relevanten Rahmenbedingungen, wie beispielsweise der Gebäudebestand oder die Energieversorgung, ermittelt und zusammengefasst. Zudem werden die bisherigen Klimaschutzaktivitäten analysiert und erfasst.
Bei der quantitativen Ist-Analyse werden in einer Energie- und Treibhausgas-Bilanz die Energieverbräuche erfasst und die von der FAU verursachten Treibhausgas-Emissionen berechnet. Um eine ganzheitliche und ehrliche THG-Bilanz zu erhalten, werden neben den direkten Emissionen (Scope 1) auch die indirekten energiebedingten Emissionen (Scope 2) und die indirekten nicht-energiebedingten Emissionen (Scope 3) berücksichtigt. Die THG-Bilanz ist die Grundlage für alle weiteren Bestandteile des Klimaschutzkonzeptes.
Potenziale
Bei der Potenzialanalyse werden die vorhandenen technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Emissions-Einsparpotenziale sowie die Potenziale zur Steigerung der Energieffizienz in allen relevanten Bereichen ermittelt.
Auf Basis der ermittelten Potenziale, der THG-Bilanz und gesetzlicher Vorgaben werden Szenarien für die künftige Entwicklung der Emissionsmengen berechnet.
Ziele
Aufbauend auf der Potenzialanalyse und der Szenarienentwicklung werden konkrete kurz-, mittel- und langfristige Treibhausgas-Minderungsziele sowie spezifische, zielkonforme Handlungsstrategien für die verschiedenen Handlungsbereiche abgeleitet und priorisiert.
Maßnahmenkatalog
Der Maßnahmenkatalog ist gewissermaßen das Herzstück des Klimaschutzkonzeptes. In ihm werden Maßnahmen festgehalten, die kurz- (bis drei Jahre), mittel- (drei bis sieben Jahre) und langfristig (mehr als sieben Jahre) umgesetzt werden und zur systematischen Emissionsreduktion an der FAU beitragen sollen.
Die Maßnahmen werden in verschiedenen partizipativen Formaten erarbeitet:
- Bilateraler Austausch zwischen dem Klimaschutzmanagement und Expert*innen für die einzelnen Handlungsfelder innerhalb der FAU
- Erarbeitung und Beurteilung der Realisierbarkeit von Maßnahmen in mehreren Arbeitsgruppen mit Expert*innen
- Sammlung von Vorschlägen in der Ideenbox auf der Seite „Klimaschutzkonzept – Was sind Ihre Ideen?“. Teilen Sie uns gerne Ihre Ideen mit!
Verstetigung
In einer Verstetigungsstrategie wird festgehalten, wie die Klimaschutzaktivitäten an der FAU auch im Anschluss an die Konzepterstellung dauerhaft weitergeführt und das Thema organisatorisch und institutionell verankert werden sollen. Dabei werden Strukturen und Prozesse beschrieben, die künftig aufgebaut oder die während der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes entstanden und fortgeführt werden sollen.
Controlling
In einem Controlling-Konzept werden Maßnahmen zur Kontrolle (top-down und bottom-up) des Fortschritts bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes festgeschrieben.
Beim top-down-controlling wird durch die regelmäßige Fortschreibung der Treibhausgas-Bilanz die Entwicklung der Emissionsmenge und das Einhalten des festgelegten Reduktionspfades überprüft.
Beim bottom-up-controlling wird überprüft, ob die einzelnen Maßnahmen tatsächlich wirksam zur Reduktion der THG-Emissionen beitragen.
Kommunikation
Die Kommunikationsstrategie beschreibt das für die FAU geeignete Vorgehen bei der Verbreitung der Inhalte des Klimaschutzkonzeptes und soll sicherstellen, dass es innerhalb der FAU einen breiten Konsens für und eine aktive Mitarbeit bei der Umsetzung der im Klimaschutzkonzept definierten Maßnahmen gibt.