BNE an der FAU: Online Preisverleihung und Workshops

Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.
© Bildagentur PantherMedia / Askold Romanov; bearbeitet von Andrea Förster


© BMBF

Ideenentwicklung für mehr Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Hochschullehre – 25. Juni 2021: 14:00 bis 16:00 Uhr (Zoom)

Entscheidende globale Problemstellungen unserer Zeit – wie z. B. Klimawandel und Artensterben, Armut und soziale Ungerechtigkeit – stellen auch für die Hochschullehre eine Herausforderung dar: Die komplexen Sachverhalte, die hierbei eine Rolle spielen, systematisch zu berücksichtigen, erfordert „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Doch wie kann Hochschullehre diese konkret in den Lehrveranstaltungen realisieren?

Im BNE-Ideenwettbewerb für Studierende an der FAU suchte das Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung (ZfL) gemeinsam mit dem Green Office innovative Ideen, die sich mit dieser Frage beschäftigen. Ideengeber/-innen von Initiativen, die an der FAU einen Wandel der Lehre hin zu mehr Bildung für Nachhaltige Entwicklung anstoßen möchten, werden am 25. Juni 2021 in einer Online-Preisverleihung gekürt. Im Anschluss haben Teilnehmende in zahlreichen Workshops die Möglichkeit, einige der insgesamt 63 eingereichten Ideen näher kennenzulernen und sich mit Expertinnen und Experten auszutauschen. Von BNE-Projektseminaren in Lehrerbildung und Pädagogik, über Module in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, hin zu nachhaltigen Materialwissenschaften oder Nachhaltigkeit im Klinikbetrieb greifen die Workshops unterschiedlichste Themen auf und laden Teilnehmende dazu ein, sich an fachbezogenen Diskussionen rund um BNE in der Hochschullehre zu beteiligen.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierenden, Dozierenden und Verwaltungsangestellten der FAU – es ist eine hochschulinterne Veranstaltung. Wir bitten um eine formlose Anmeldung unter project-green-office@fau.de mit Nennung des Workshops, an dem Sie teilnehmen möchten.

Programm

13:45 Uhr
Technischer Check-In
14:00 Uhr
Begrüßung und thematische Einführung
14:20 Uhr
Würdigung der Gewinnerideen
14:40 Uhr
13 synchrone Workshops in Breakoutsessions
15:40 Uhr
Resümee und Ausblick im Plenum
16:00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Themenbereiche der Online-Workshops

Jump to:

1 Medizin // 2 Jura // 3 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften //

4 Werkstoffwissenschaft // 5 Maschinenbau // 6 Chemie- und Bioingenieurwesen // 

7 Pädagogik (entfällt) // 8 Pädagogische Psychologie // 9 Lehramt // 10 Grundschullehramt //

11 Klimaforschung und Öffentlichkeit // 12 Festival der Nachhaltigkeit // 13  BNE in der Lehrevaluation

Workshops

 

1 Nachhaltigkeit im Klinikbetrieb

Inhalte:

„Was können Krankenhäuser zum Klimaschutz beitragen?“ In dieser Diskussionsrunde wird mit Studierenden der Medizin die Idee beleuchtet, welche Themenbereiche im Rahmen einer Bildung für nachhaltigen Entwicklung betroffen sind, wenn es darum gehen soll, Nachhaltigkeit im Klinikbereich zu realisieren. Dabei werden auch die Möglichkeiten einer Implementierung eines Wahlpflichtfachs im Medizincurriculum thematisiert.

Moderation:

  • PD Dr. Christiane Mühle (Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie, Molekulare Neurobiologie)
  • Daniel Miribung (Studiendekanat Medizin: Referent für Organisation, Qualität und Entwicklung)

 

2 Sustainability Moot Court

Inhalte:

Simulierte Gerichtsverhandlungen bieten eine hervorragende Möglichkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen des Jurastudiums zu realisieren. Studierende werden angeregt, sich intensiv mit rechtlichen Problemstellungen auseinanderzusetzen. In dieser Diskussionsrunde wird ausgelotet, ob ein Sustainability Moot Court am Fachbereich Rechtswissenschaft eingerichtet werden kann. Studierende sind dazu aufgerufen, sich in die Planung mit einzubringen – insbesondere gilt es, konkrete Rechtsfälle vorzuschlagen.

Moderation:

  • Kevin Frank (Moot Court Koordinator des Fachbereichs Rechtswissenschaft)

 

3 Nachhaltigkeit in der Lehre des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Inhalte:

Greenwashing im Bereich Marketing, alternative Wirtschaftsmodelle in der VWL, ethische Standards im Personalwesen – es gibt zahlreiche Bereiche, in welchen die  Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Fragen der Nachhaltigkeit bearbeiten können. In dieser Diskussionsgruppe soll mit Studierenden und der Task Force „Sustainability“ des Fachbereichs WiSo über eine mögliche Integration von Aspekten der Nachhaltigkeit in verschiedenen Modulen des Fachbereichs gesprochen werden. Die Diskussion ist Teil der laufenden Strategieentwicklung, die am Fachbereich bereits im Prozess ist.

Moderation:

  • Martin Enders (Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik,  insbesondere IT-Management, Mitglied der Task Force Sustainability des FB WiSo)
  • Jennifer Adolph (Lehrstuhl für Corporate Sustainability Management, Mitglied der Task Force Sustainability des FB WiSo)

 

4 Nachhaltigkeit in der Werkstoffwissenschaft

Inhalte:

Die Diskussionsgruppe behandelt das Zukunftsthema „Nachhaltige Materialwissenschaften“ und deren Integration in die Studiengänge Materialwissenschaft und Werkstofftechnik sowie Nanotechnologie. Mehrere Dozierende des Departments, die alle Materialklassen abbilden (Metalle, Keramik, Polymere, Halbleiter) suchen die Diskussion mit Studierenden, um über die aktuellen Entwicklungen zu informieren und sich über mögliche Formen der Berücksichtigung von Aspekten der Nachhaltigkeit in der Lehre auszutauschen.

Moderation:

  • Prof. Dr. Christoph Brabec (Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Materialien der Elektronik und der Energietechnologie))
  • Prof. Dr. Marcus Halik, Dr.-Ing. Joachim Kaschta (Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Polymerwerkstoffe))
  • Prof. Dr. Kyle G. Webber (Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Glas und Keramik))
  • PD Dr.-Ing. Heinz Werner Höppel (Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Allg. Werkstoffeigenschaften))
  • Dr.-Ing. Tobias Fey (Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Glas und Keramik))
  • Rebecca Schuster (Studienfachberatung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik)

 

5 Nachhaltigkeit im Konstruktiven Projektpraktikum (KoPra)

Inhalte:

Das Konstruktive Projektpraktikum dient anhand einer Problemstellung aus dem industriellen Umfeld der fächerübergreifenden Anwendung bisheriger Studieninhalte sowie der Vermittlung wichtiger methodischer und sozialer Kompetenzen. Dieser Ansatz greift bereits Bildung für nachhaltige Entwicklung auf. An einer verstärkten Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im KoPra wird bereits gearbeitet. Die Aufgabenstellungen der letzten Jahre behandelten nachhaltige Holzkohleproduktion in Nepal, Reduktion der CO2-Emissionen von LKW oder die Reduktion des Plastikaufkommens in den Weltmeeren. Die Ideen gehen jedoch weiter: Beispielsweise könnte bei jedem Entwicklungsprozess für ein Produkt in die Aufgabenstellung miteinfließen, welche sozialen und ökologischen Einflüsse seine Produktion hat (etwa Arbeitsbedingungen, Emissionen, Lebenszyklus-Analysen). Diese Aspekte diskutieren Maschinenbau-Studierende mit den verantwortlichen Dozierenden in dieser Runde.

Moderation:

  • Oberingenieur Dr.-Ing. Marcel Bartz (Lehrstuhl für Konstruktionstechnik)

 

6 Ethik trifft Technologie in allen Studiengängen des Departments Chemie- und Bioingenieurwesen

Inhalte:

In diesem Diskussionsworkshop sollen Möglichkeiten der Integration von Nachhaltigkeit in der Lehre des Chemie- und Bioingenieurwesens ausgelotet werden.  Hierbei wird insbesondere auf die Studiengänge Chemical Engineering und Chemie- und Bioingenieurwesen eingegangen. Ein besonderes Augenmerk soll auf das Potenzial des Life Cycle Assessment (LCA) gelegt werden.

Moderation:

  • Prof. Dr. Andreas Bück (Lehrstuhl für Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik, Vorsitz der Studienkommission CBI und CEP)
  • Prof. Dr. Martin Hartmann (Professur für Katalyse, Experte für Life Cycle Assessment und Mitglied der Studienkommission CEN (Nachhaltige Chemische Technologien))

 

7 Sustainable (Cultural) Development in der Erziehungswissenschaft (entfällt)

 Dieser Workshop muss leider entfallen!

Inhalte:

Derzeit wird der erziehungswissenschaftliche BA Pädagogik einer grundlegenden Um- und Neustrukturierung unterzogen. In diesem Kontext soll auch das Thema „Sustainable (Cultural) Development“ als Querschnittsperspektive eine zentrale Bedeutung innerhalb des Studiengangs erhalten. In diesem Workshop wird darüber informiert, welche Strukturen, Themen und Module dies betrifft und welche Fragestellungen in diesem Prozess leitend sind. Studierende sind herzlich dazu eingeladen, sich mit eigenen Impulsen und Perspektiven im Hinblick auf die Weiterentwicklung des BA Pädagogik in den Workshop einzubringen.

Wenn Sie dazu Fragen haben, melden Sie sich bitte bei:

  • Dr. Tanja Klepacki (Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung, Akademie für Schultheater und performative Bildung)

 

 

8 Psychologische Aspekte von BNE in der Lehrkräftebildung

Inhalte:

Für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es notwendig, sich auch mit psychologischen Aspekten im Umgang mit der Klimakrise auseinanderzusetzen. So können die zu erwartenden oder bereits erlebbaren Folgen des Klimawandels verschiedene Emotionen wie beispielsweise Angst hervorrufen. Gleichzeitig werden die Folgen der Klimakrise häufig unterschätzt oder verdrängt. In einem Dialogforum soll ein Austausch darüber stattfinden, wie psychologische Aspekte wie Klimaangst, Klima-Resilienz oder Klima-Kommunikation in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Lehramtsstudium berücksichtigt werden könnten.

Moderation:

  • PD Dr. Marion Händel (Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Exzellenzforschung)

 

9 BNE-Projektseminar mit Lehramtsstudierenden

Inhalte:

Wie stelle ich Bildung für nachhaltige Entwicklung als Unterrichtsprinzip nachfrageorientiert (und für Schüler/-innen aktivierend) zur Verfügung? Dieser Workshop ist offen für alle Lehramtsstudierenden. Er basiert auf der Idee, ein BNE-Projektseminar mit Schulbesuch zu realisieren. Dabei wird besonders der Vorschlag diskutiert, Expertenvorträge für Schulen im FAU-Netzwerk sowie für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im außerschulischen Bereich anzubieten.

Moderation:

  • Prof. Dr. Jan Christoph Schubert (Lehrstuhl für Didaktik der Geographie)

 

10 Zur Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Grundschule

Inhalte:

In diesem Workshop werden Ziele und Gestaltungsprinzipien für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung und Möglichkeiten zur Umsetzung in der (Grund-)Schule beleuchtet. Im Zentrum steht dabei die Vorstellung einer von Studierenden der FAU eigens erarbeiteten „Nachhaltigkeitskiste“ mit Materialien für den Sachunterricht in der Grundschule. Dabei handelt es sich um eine eingereichte Idee des Wettbewerbs. Unter anderem mit Hilfe von Lernvideos und Arbeitsblättern werden hier Prinzipien von BNE umgesetzt und Themen der Nachhaltigkeit schülerzentriert aufbereitet.

Moderation:

  • Sophia Fleischmann (Studentin der Pädagogik)
  • Julia Hofrichter (Studentin der Pädagogik)

 

11 Klimaforschung und Öffentlichkeit

Inhalte:

Die Erkenntnisse der Klimaforschung sind grundlegend zum Verständnis des menschlich induzierten Klimawandels. Der Erkenntnisprozess basiert auf naturwissenschaftlichen Grundlagen, die naturgemäß innerhalb eines fachlichen Zirkels diskutiert werden. In der öffentlichen Wahrnehmung gelten Klimasimulationen dagegen oft als abstrakt, unzugänglich und schwer nachvollziehbar – obwohl sie jedermann und -frau betreffen. In dieser Diskussionsrunde wird der Frage nachgegangen, wie Klimamodelle anschaulich und öffentlichkeitswirksam kommuniziert werden können. Großes Potenzial liegt dabei z.B. in der Öffentlichkeitsarbeit von Forschungseinrichtungen, (vereinfachten) Modellversuchen in der schulischen Bildung oder innovativen Formaten für citizen science.

Moderation:

  • Dr. Jenny Turton (Institut für Geographie)
  • Dr. Tobias Sauter (Institut für Geographie)

 

12 FAU-Festival der Nachhaltigkeit

Inhalte:

Mehrere Einreichungen im Ideenwettbewerb beschrieben Vorschläge, an der FAU ein jährliches „Festival der Nachhaltigkeit“ zu veranstalten. Dabei sollte neben Vorträgen vor allem das Interaktive im Fokus stehen und sowohl Workshops und Diskussionen als auch alternative kulturelle Angebote wie z.B. Film- und Theaterveranstaltungen oder gemeinsames veganes Kochen stattfinden. Eine solche von Studierenden organisierte Veranstaltung existiert tatsächlich bereits und wird im Herbst 2021 das zweite Mal bayernweit angeboten. Durch den BNE-Wettbewerb konnten die einreichenden Studierenden mit dem Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit der Studierendenvertretung vernetzt werden und ihre Ideen bereits tatkräftig einbringen. Dieser Workshop informiert über das Festival und bietet Studierende und Dozierenden die Gelegenheit, sich in den Prozess miteinzubringen.
Weiterführender Link: https://hochschultage-bayern.de/

Moderation:

Mitglieder des Referats für Ökologie und Nachhaltigkeit der Studierendenvertretung (Stuve)

  • Vanessa Hack (Studentin der Informatik)
  • Clarisse Kugler (Studentin der Psychologie)
  • Felix Reiter (Student der Rechtswissenschaft)

 

13 Nachhaltigkeit als Teil der Lehrevaluation

Inhalte:

Wie kann die Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Hochschulbildung gemessen werden? Regelmäßige Evaluationen der BNE-Angebote als Teil der herkömmlichen Evaluation von Lehrveranstaltungen können die Bildungsbericherstattung sowie die Qualität der Maßnahmen zur Umsetzung von BNE bereichern. Dieses Thema soll in diesem Workshop vorgestellt und diskutiert werden.

Moderation:

  • Prof. Dr. Karl Wilbers (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung; Studiendekan)
  • Jonas Weigert (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung, Mitarbeiter im Studiendekanat)

Infos zum BNE-Wettbewerb

Alles in Kürze

Wettbewerbsidee:  Studierende der FAU wurden aufgerufen, Ideen einzureichen, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung mehr Eingang in die Hochschullehre ihrer Universtiät finden könnte. Die Fragestellung lautete: „Wie und was sollte in Deinem Fach an der FAU im Sinne einer Bildung für nachhaltigen Entwicklung gelehrt werden?“ oder: „Wie kann intra- und intergenerative Gerechtigkeit im Angesicht der Grenzen unseres Planeten in der Hochschullehre Berücksichtigung finden?“

Organisatoren: Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung & Green Office

Als Preise wurden Gutscheine für den Unverpacktladen Zero Hero angeboten (1. Preis 150€, 2. Preis 100€, 3. Preis 50€). Die Preisverleihung findet am 25.6.21 von 14-16 Uhr im Rahmen einer Zoom-Veranstaltung statt.

Was passiert mit den Ideen? Verschiedenen Gremien und Instituten sowie Lehrenden der FAU wurden die Ideen vorgelegt (ausführlich siehe unter dem Punkt „Worum es eigentlich geht“ ganz unten). Das Green Office und das Zentrum für Lehrkräftebildung organisieren einen Austausch zu diesen Ideen und regen dazu an, diese Ideen aufzugreifen und zu verfolgen. Eine Garantie, dass die Ideen umgesetzt werden, gibt es freilich nicht.

Hintergrund zur Fragestellung

Die UNESCO hat jüngst das Globale Aktionsprogramm „Education for Sustainable Development beyond 2019“ ausgerufen. Ziel ist es, eine gerechtere und nachhaltigere Welt aufzubauen, indem BNE gestärkt wird und zur Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beiträgt. Der aktuelle Nationale Aktionsplan widmet der Hochschulbildung das ausführlichste seiner sechs Sektorenkapitel, wobei intensiv auf die Partizipation der Studierenden als „zentrale Gestalterinnen und Gestalter“ von BNE eingegangen wird.
Organisatoren: Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung & Green Office

Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Eine Annäherung findet sich auf dem bne-Portal, verantwortet vom Bundesministerium für Bildung und Forschung:
„Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. […] Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster.“ (Was ist BNE?)
Auf diesem Portal findet man auch ausführliche Informationen zu den so genannten SDGs, die Ziele für nachhaltige Entwicklung, die für die Umsetzung in der universitären Lehre Orientierung bieten können:

Einen kleinen Video-Clip zur Einführung von Bildung für nachhaltige Entwicklung gibt es auch, er steht hier bereit.
Der Wettbewerb soll einen Anlass dazu schaffen, dass Studierende und Dozierende an unserer Universität sich dazu austauschen, wie in der Lehre Aspekte nachhaltiger Entwicklung berücksichtigt werden können. Das heißt, letztendlich steht es auch zur Debatte, worum es bei einer Bildung für nachhaltigen Entwicklung gehen soll. Die Ziele für nachhaltige Entwicklung können eine Orientierung sein, doch eine Universität ist immer dazu aufgerufen, diese auch kritisch zu hinterfragen und ein Verständnis für nachhaltige Bildung interdisziplinär weiterzuentwickeln.
Wir freuen uns auf den Diskurs!

Leckere Preise

Ausgezeichnet werden Ideen in drei Kategorien:

! Coole Idee ! – eine innovative, kreative Idee, die gut zur FAU passt

! Großes Kino ! – eine grundlegende, fundierte Idee

! Kurz und gut ! – ein niedrigschwelliger Impuls – einfach aber effektiv

Preise (in jeder Kategorie):

  1. Preis: Gutschein über 150 € für den Unverpacktladen Zero Hero
  2. Preis: Gutschein über 100 € für den Unverpacktladen Zero Hero
  3.  Preis: Gutschein über 50 € für den Unverpacktladen Zero Hero

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Jury:

Prof. Dr. Bärbel Kopp (Vizepräsidentin für Lehre)

Dr. Katrin Valentin (Zentrum für Lehrinnen- und Lehrerbildung)

Sebastian Hemmer (Green Office)

Vanessa Hack (Studierendenvertretung, Ökologisches Referat)

Worum es eigentlich geht...

Hintergrund

Die UNESCO hat jüngst das Globale Aktionsprogramm „Education for Sustainable Development beyond 2019“ ausgerufen. Ziel ist es, eine gerechtere und nachhaltigere Welt aufzubauen, indem BNE gestärkt wird und zur Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beigetragen wird. Der aktuelle Nationale Aktionsplan widmet der Hochschulbildung das ausführlichste seiner sechs Sektorenkapitel, wobei intensiv auf die Partizipation der Studierenden als „zentrale Gestalterinnen und Gestalter“ von BNE eingegangen wird. Der Wettbewerb greift exakt diesen Ansatz auf und verwendet ihn als Ankerpunkt für einen Nachhaltigkeitsschub an der Universität.
Die Friedrich-Alexander-Universität hat sich in den vergangenen Jahren besonders durch ihre Forschungsstärke, ihre Innovationskraft und (digitale) Lehr- und Weiterbildungsmethoden profiliert. Die Nachhaltigkeitsüberlegungen stehen noch vergleichsweise am Anfang, obwohl bestimmte Bausteine wie ein flächendeckendes Energiecontrolling, FairTrade-Verpflegung und auch thematische Ringvorlesungen bereits entwickelt wurden.

Innovationskraft der Studierenden

Die Studierenden selbst haben diesen Prozess entscheidend dynamisiert. Die Studierendenvertretung hat im November 2019 ein umfassendes Klimaschutz- und Nachhaltigkeitskonzept für die FAU vorgelegt, das viel Zuspruch erfahren hat. Dieser Initiative ist es zu verdanken, dass es nunmehr ein Green Office an der FAU gibt, welches sich um Nachhaltigkeit in seinen verschiedenen Dimensionen an der Universität bemüht. So werden in der Lehre die Ringvorlesung „(FA)U against CO2“ realisiert, im Universitätsbetrieb Konzepte zur Mülltrennung erarbeitet oder mit Stadt und Wirtschaft an Formaten für „grüne“ Gründungsideen gearbeitet. Im Green Office der FAU werden Mitarbeiter/-innen der Universitätsverwaltung und Studierende zusammenarbeiten, wobei seitens der FAU lediglich ein überschaubares Budget für studentische Mitarbeiter bereitgestellt werden konnte. Die Verwaltungsmitarbeiter leisten die Arbeit aus dem bisherigen Bestand (ohne neue Stellenanteile).
Auch die Einrichtung einer Stelle für das Studienmanagement „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ am ZfL unterstreicht das Bestreben der FAU, das Thema Nachhaltigkeit speziell in der Lehre zu intensivieren. Sie hat an der FAU besonders großes Potenzial, mit ca. 4725 Studierenden (WS 19/20) aus dem gesamten fachlichen und schulartspezifischen Spektrum. Schulischer Bildung kommt eine Schlüsselrolle für das Erreichen der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der UNESCO zu. So sind derzeit mehrere weitere Vorhaben am ZfL in Bezug auf Bildung für nachhaltige Entwicklung in Planung.
Generell ist ein umfänglicher und auch langjähriger Diskussionsprozess zu der Frage, was Nachhaltigkeit für die FAU bedeutet, notwendig. Das vorliegende Vorhaben ist als ein Baustein anzusehen, der jedoch gemäß der Chronologie des Prozesses eine zentrale Stellung hat. Es nimmt seinen Ausgang in den Bedeutungszuweisungen der Studierenden und ist auf die Lehre konzentriert.
Dem Ziel, Bildung für nachhaltige Entwicklung an einer Universität zu etablieren, wohnt gleichsam inne, dass eine Veränderung bewirkt wird in dem, wie gelehrt wird und in dem, was gelehrt wird. Dies muss freilich aufgrund der fachlichen Expertise der Lehrenden und anhand methodischer Weiterbildung sowie Kooperationen erfolgen. Doch zentral für einen solchen Prozess ist gerade bei diesem Thema die Perspektive der Studierenden. Insbesondere beim Thema Nachhaltigkeit beweist die jüngere Generation Innovationskraft und ein Gespür für Möglichkeiten oder gar Notwendigkeiten, die für die ältere Generation – hier die Lehrenden – von großem Wert ist. Das belegen nicht nur die BNE-Kernprinzipien Entdeckendes Lernen, Reflexion oder Partizipation und Empowerment, sondern speziell die Entwicklungshistorie an der FAU.

Was geschieht mit den Ideen?

Die eingegangenen Wettbewerbsbeiträge werden durch das ZfL und das Green Office gemeinsam gesichtet, wenn nötig zur Klärung von Fragen rückgespiegelt und bewertet. Die Bewertung erfolgt unter Einbezug der Vizepräsidentin Education. Es wird angestrebt, dass alle aufwändig ausgestalteten Ideen und Impulse eine Antwort erhalten und dass auch Beiträge, die nicht prämiert werden, in der FAU nachwirken.

Die Impulse der Studierenden sollen auf verschiedenen Wegen Eingang in die universitäre Lehre erlangen und verzahnen damit alle Akteure wissenschaftlicher Lehre an der FAU:

  • Die Ideen werden aufbereitet, sortiert und zielgruppenspezifisch (das heißt z. B. entsprechend einer fachlichen Einteilung oder aufgrund von Lehrmethoden) den Dozierenden oder den Studiendekanen (z. B. in fakultätsspezifischen Runden) vorgelegt.
  • Impulse werden integriert in Angebote, die das ZfL derzeit plant: ein Online-Angebot, mit dem Dozierende ihre eigene Lehre in Bezug auf BNE weiterentwickeln können und ein „BNE-Labor“ (ein interdisziplinärer Zusammenschluss mehrerer Wissenschaftler/-innen an der FAU, die sich mit Herausforderungen von BNE in der schulischen Lehre auseinandersetzen). In konkreten Fällen sollen im Zuge der Lehrerbildung auch Kooperationsschulen mit eingebunden werden.
  • Das FBZHL (Fortbildungszentrum Hochschullehre) erhält vollen Einblick in die Ergebnisse im Hinblick auf die Entwicklung von hochschuldidaktischen Fortbildungen.
  • Die Aufbereitung der Ideen trägt darüber hinaus auch zur Entwicklung des Angebots in Bezug auf Schlüsselqualifikationen für Studierende am ZiWiS (Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen) bei.
  • Das Green Office bemüht sich darüber hinaus um eine Ausweitung der Ideen über die universitäre Lehre hinaus hin zu weiteren Handlungsfelder wie Transfer, Forschung und Campusmanagement (z.B. Kooperationsprojekte, studentische Angebote am Campus).

Die Preisverleihung zum Abschluss des Projektes soll nicht nur eine offizielle Würdigung der Personen darstellen, die einen Preis erhalten, sondern zugleich als Forum des Austausches und der Weiterentwicklung von Ideen genutzt werden. Gemäß des BNE-Schlüsselgedankens der Kooperation zwischen Akteuren soll die Vorstellung der Wettbewerbsergebnisse ausdrücklich dazu genutzt werden, Synergien zwischen verschiedenen Disziplinen und Einrichtungen zu schaffen. Studierende sollen gemeinsam mit Dozierenden und u. U. in den Projektideen beteiligten externen Partnern (z. B. Gastdozent/-innen aus Bildung, Industrie und Politik) daran arbeiten, wie sich vorgeschlagene Projekte gemeinsam realisieren oder fortsetzen lassen.

In Kooperation mit:

Dr. Katrin Valentin

Studienmanagement BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung)